Micky, Shrek, Nemo, Olaf und die Minions – seit dem ersten Animationsfilm vor rund 200 Jahren haben sich die Techniken laufend weiterentwickelt und verhalfen so manchem Animations-Studio zu Weltruhm. Doch wie wurden Zeichentrick- und Animationsfilme früher gemacht? Und was hat sich über die Jahrzehnte im Bereich Animation und Illustration verändert? Hier findest du einen Überblick.
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Schon lange, bevor CGI und 3D-Animationen am Computer möglich waren, versuchten kreative Köpfe, aus mehreren aufeinanderfolgenden Einzelbildern ein bewegtes Bild zu erschaffen und damit Bewegung in statische Zeichnungen zu bringen. Die ersten Versuche, die als Vorreiter des Animationsfilms gelten, reichen etwa 200 Jahre zurück und gehen damit sogar der Erfindung der Filmkamera voraus:
Ab den 1920er Jahren befassten sich immer mehr Studios mit ganzen Teams an Zeichnern damit, animierte Filme zu erschaffen – eins davon unter der Leitung von Walt Disney.
Mit „Steamboat Willie“ erweckte Walt Disney 1928 eine gezeichnete Maus zum Leben. Die sollte anfangs gar nicht Micky heißen, sondern Mortimer. Die schwarz-weiße Zeichentrickfigur steuerte in dem achtminütigen Kurzfilm ein Dampfschiff durch lustige Abenteuer. Disney untermalte seinen Animationsfilm mit Ton und Musik, damals ein komplettes Novum. Das Publikum war von diesem Film derart begeistert, dass Walt Disney sein eigenes Studio gründete und schon bald an seinem ersten Zeichentrickfilm in Spielfilmlänge arbeitete.
Im Jahr 1937 kam mit „Schneewittchen und die sieben Zwerge“ der erste abendfüllende Disney-Zeichentrickfilm in die Kinos, bunt und farbenfroh. Der Zeichentrick-Kinofilm war geboren und sollte Disney über Jahrzehnte hinweg einen Erfolg nach dem anderen bescheren. Allerdings steckte dahinter sehr viel Handarbeit, denn für jede Bewegung der Figuren waren mit der Frame-by-Frame-Technik mehrere von Hand gefertigten Zeichnungen notwendig.
In den 1990er Jahren wurde die aufwändige Zeichenarbeit durch Computer erleichtert. Beim Keyframing legten die Zeichner/innen nur noch das Start- und Endbild fest, scannten sie ein und ließen die Zwischenbilder durch spezielle Programme ergänzen und kolorieren.
Nach dem Zweiten Weltkrieg begann in Japan die Geschichte der Animes, die die traditionellen Manga-Comics auf das Medium Film übertrugen. Obwohl es schon früher erste Animes gab, gilt Osamu Tezuka als Begründer der modernen Manga- und Anime-Industrie. Ab 1963 feierte er große Erfolge mit den Serien „Astro Boy“ und „Kimba, der weiße Löwe“.
1985 gründeten Isao Takahata und Hayao Miyazaki das Studio Ghibli in Japan. Zu den berühmtesten Animationsfilmen zählen „Prinzessin Mononoke“ und „Chihiros Reise ins Zauberland“, der 2003 sogar einen Oscar als bester fremdsprachiger Film erhielt. Die beiden Studiogründer wirkten zuvor bei der Produktion der Kinderserien „Heidi“ und „Biene Maja“ mit und behielten Zeichentrick als Format bei. Das Besondere an ihren Filmen: Sie sprechen sowohl Kinder als auch Erwachsene an.
Schon in den 1980er Jahren machte Pixar durch digitale Kurzfilme von sich reden, die unter Animations-Fans großen Zuspruch fanden. „Tin Toy“ gewann 1988 den Oscar als bester animierter Kurzfilm. Mit „Toy Story“ begann 1995 jedoch erst die einzigartige Erfolgsgeschichte von Pixar.
Der erste computeranimierte Film von Regisseur John Lasseter kam ohne gezeichnete Bilder aus und wurde komplett mit Grafikprogrammen am Computer animiert. Damals revolutionierte die Geschichte um Buzz Lightyear und Cowboy Woody den Kinofilm, seitdem wurde die Animationstechnik rasend schnell weiterentwickelt.
Auch andere Studios zogen mit CGI-Filmen nach. So brachten DreamWorks, Sony und Blue Sky mit den Animationsfilmen „Shrek“, „Hotel Transsilvanien“ und „Ice Age“ erfolgreiche Konkurrenz an den Start, deren Fortsetzungen über Jahre hinweg die Kinokassen füllten.
Durch die fortschreitende 3D-Technologie entstand 2004 mit „Der Polarexpress“ der erste stereoskopische 3D-Animationsfilm. 2009 setzte auch der Film „Ice Age 3 – Die Dinosaurier sind los“ auf die besonderen Tiefeneffekte. Illumination Entertainment startete 2010 mit „Ich – einfach unverbesserlich“ den Minions-Hype.
In Disneys „Die Eiskönigin – Völlig unverfroren“ aus dem Jahr 2013 ist die Animationstechnik bereits soweit fortgeschritten, dass Schnee und Eis so realistisch aussehen, dass es einen beim Zusehen fröstelt.
Eigentlich ist Stop-Motion eine der frühen Animationstechniken, die jedoch durch Filme wie Tim Burtons „The Nightmare Before Christmas“ und „Corpse Bride“ sowie Nick Parks „Wallace & Gromit“ und „Chicken Run“ einen neuen Hype auslöste. Knetmännchen, Puppen oder später auch Legofiguren werden dabei in Einzelbildern aufgenommen. Bei jedem Bild verändert sich die Position minimal, sodass im Film die Illusion einer Bewegung entsteht – wenn auch keine fließende.
Die ersten Animationsfilme gab es bereits vor etwa 200 Jahren, wenn auch nur in Kurzform. Der 1926 entstandene „Die Abenteuer des Prinzen Achmed“ von Lotte Reiniger gilt als erster animierter Spielfilm. Zum kommerziellen Erfolg wurden jedoch erst die Zeichentrickfilme von Walt Disney. Die anfänglichen Schwarz-Weiß-Zeichnungen wurden bunter, fließender und realistischer. Die fortschreitende Computertechnik ebnete den Weg für den ersten CGI-Animationsfilm „Toy Story“. Seitdem wird die Technik immer besser, die Bilder wirken noch realer und sogar Animationsfilme in 3D sind möglich.
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